August der Starke war besessen von Porzellan. Und er besaß viel davon. Tausende Stücke, die er allein aus China und Japan zusammentrug. Eine weltweit in Größe und Schönheit einmalige Porzellansammlung.
Das Geheimnis des weißen Goldes – Die Geburt des europäischen Porzellans
Die Chinesen kannten Porzellan schon um den Beginn unserer Zeitrechnung. Hartes Porzellan mit kobaltblauer Unterglasurbemalung wurde in China seit dem 14. Jahrhundert hergestellt und seit dem 16. Jahrhundert nach Europa exportiert. Die berühmten Ming-Vasen der gleichnamigen Dynastie entstammen dieser Zeit. Und Europa war ganz wild nach chinesischem Porzellan. Kein Europäer hingegen kannte das Verfahren zur Herstellung des weißen Goldes. Das hielten die Chinesen geheim.
Kein Europäer? Nicht ganz. Ein kleines Kurfürstentum hatte das Geheimnis gelüftet!
Am 15. Januar 1708 gelang es zwei pfiffigen sächsischen Alchimisten im Auftrag August des Starken in der Festung Dresden das erste europäische Porzellan zu erzeugen. Am 28. März meldete man dem Kurfürsten Vollzug. Der sächsische Sonnenkönig kannte nun als einziger das Geheimnis des Weißen Goldes. Und die Sache kam direkt ins Rollen. Im Januar 1710 erfolgte per Dekret die öffentliche Bekanntgabe der Gründung der „Königlich-Polnischen und Kurfürstlich-Sächsischen Porzellan-Manufaktur“. Am 6. Juni 1710 wurde auf der Albrechtsburg Meißen die erste europäische Porzellanproduktionsstätte eingerichtet. Ab 1718 wurden überall in Europa Porzellanmanufakturen gegründet und ab 1731 waren die gekreuzten Schwerter bereits eine internationales Brand.
Der Rest ist Geschichte. Geschichte, welche die Schüler während der Klassenfahrt nach Dresden heute bei einem wunderbaren Ausblick in den einzigartigen Innenhof des Dresdner Zwingers in der Porzellansammlung bestaunen können.
Die Porzellansammlung im Zwinger
Die Kollektion im Zwinger gehört zu den reichsten Porzellansammlungen in Europa. Das Museum präsentiert die Tradition des Meißner Porzellans sowie frühe japanische und chinesische Kostbarkeiten.
Die Ausstellungsräume für die schönsten der 20.000 erhaltenen Stücke hat Peter Marino, einer der berühmtesten Innenarchitekten der Welt, entworfen. Marino, der bis dato vor allem für die Gestaltung der Flagship-Stores großer Luxuslabels wie Chanel, Dior oder Vuitton verantwortlich war, choreografierte hier eine einmalige Präsentation aus barocker Opulenz und Moderne.
Zwischen Spiegelflächen, Ledertapeten oder seidenbezogenen Wänden stehen die Schüler immer wieder staunend vor fantasievollen Arrangements oft lebensgroßer Tierfiguren, die frei im Raum inszeniert sind. Der Bogen spannt sich dabei von Kostbarkeiten der chinesischen Ming-Periode über japanische Porzellankunst des 17. Jahrhunderts bis zur Entwicklung und handwerklichen Formvollendung der feinen Keramik in Dresden und Meißen. Eine Welt höchster Kunstfertigkeit!
Phänomenaler Kitsch vor phänomenaler Aussicht – mehr geht nicht. Wenigstens einmal während der Klassenfahrt nach Dresden muss man staunend in der Porzellansammlung gestanden haben. Der Eintritt für Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren ist frei. Zu den Tickets und Öffnungszeiten bitte HIER entlang.
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