Anfang Mai hat in Dresden das Archiv der Avantgarden eröffnet. Eine der umfangreichsten Sammlungen von Kunstwerken, Objekten und Dokumenten der künstlerischen Avantgarden des 20. Jahrhunderts. Und damit haben die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden das größte Geschenk der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, dass sie jemals erhalten haben.
Die Sammlung
Das Archiv der Avantgarden wurde von dem deutsch-italienischen Kunstsammler und Mäzen Egidio Marzona zusammengetragen. Seine Sammlung gilt als die größte und bedeutendste Kunstsammlung zur Avantgarde weltweit. Mehr als 1,5 Millionen Objekte aus dem 20. Jahrhundert, darunter Möbel, Design sowie Malerei. Einen Teil davon könnt Ihr hier nun während der Klassenfahrt nach Dresden bestaunen.
2016 schenkte Marzona einen Großteil seiner seit einem halben Jahrhundert zusammengetragenen Archivalien und Kunstgegenstände dem Freistaat Sachsen. Unter der Bedingung, dass das Archiv der Avantgardxen als Teil der Staatlichen Kunstsammlung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. In einer zweiten Schenkung kamen 2018 noch einmal 200.000 Objekte hinzu. Eine Sensation und ein gewaltiger Gewinn für die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Weltweit nur eine handvoll Institutionen können sich auch nur annähernd exklusiver Archive rühmen. Im Grunde spielen nur noch das Getty Institute in Los Angeles oder das MoMA in New York in dieser Liga.
Die in Dresden archivierte Sammlung beschränkt sich dabei nicht nur auf die Bildende Kunst. Sie schließt auch weitere Gattungen wie Musik, Architektur, Film, Fotografie und Philosophie ein. Neben über 1000 Kunstwerken auch mehr als eine Million Dokumente, Briefe, Fotos, Skizzen, Zeichnungen, Pläne und Broschüren. Die Ausstellungen sollen dabei den interdisziplinären Ansatz der Sammlung aufgreifen und sie zu einem transparenten Ort für alle machen.
Um den Direktor des AdA zu zitieren: „Mit dem Archiv der Avantgarden haben Sie eine völlig neue Institution, die es auf der ganzen Welt, glaube ich, nicht vergleichbar gibt. Eine Mischung aus Museum, Forschungszentrum und Kulturhaus.“
Im Gegenzug für diese kostbare Schenkung bot der Freistaat an, das sogenannte Blockhaus für die Sammlung zu sanieren. Das 1737 errichtete Blockhaus ist die ehemalige Neustädter Wache an der Westseite des Brückenkopfes der Augustusbrücke. Ein massiver, freistehender Bau im Stil des französischen Barock, direkt gegenüber dem Goldenen Reiter. Knapp 29 Millionen Euro hat der sechsjährige Umbau des Blockhauses gekostet. Die denkmalgeschützte, barocke Fassade wurde dabei erhalten, in das komplett entkernte Gebäude ein den dreigeschossigen Innenraum füllender Betonkubus eingehängt. Eine technische und architektonische Meisterleistung, scheinbar frei schwebend, mit geradezu magischer Wirkung. Die weite Fläche unter dem Betonwürfel steht für Ausstellungen zur Verfügung, von denen es jährlich zwei geben wird.
Aktuelle Ausstellung – Archiv der Träume
In einer ersten Ausstellung können die Schüler während ihrer Klassenfahrt nach Dresden nun einen Teil des faszinierenden Fundus bestaunen. Bis September 2024 werden rund 300 Werke des Surrealismus in einer phantastischen Ausstellung mit dem Titel „Archiv der Träume“ gezeigt. Die Klasse erlebt hier die verwobenen Grenzen zwischen Realität und Fiktion und entdeckt die Impulse, die den Surrealismus prägten und andere avantgardistische Bewegungen beeinflussten. Impulse, welche das künstlerische Sujet mit Ethnologie, Anthropologie, Soziologie und politischem Aktivismus verschmolzen. Eine inspirierende Ausstellung, die den Geist der Surrealisten lebendig werden lässt. Ein Raum der Träume.
Der Eintritt für Schülerinnen und Schüler ist frei. Schulklassen und Gruppen ab 15 Personen buchen bitte beim Besucherservice. Bitte HIER entlang.
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