Die Kathedrale Sanctissimae Trinitatis, die ehemalige Katholische Hofkirche Dresden, gehört unverwechselbar zur Skyline von Elbflorenz und zählt zu den Wahrzeichen der Stadt. Und sie ist Teil der Geschichte, wie Dresden zu seinem Beinamen Elbflorenz kam.
Die Sanctissimae ist eine der größten Kirchen Sachsens und eines der letzten und schönsten Großbauwerke des römischen Hochbarock. Die zum Teil bewusst gewählte und zum Teil den alten Festungsanlagen vor Ort geschuldete Schrägstellung im umgebenden Ensemble wirkt dabei besonders beeindruckend auf den Betrachter. Dass die wunderschöne Kathedrale heute von den Schülern während ihrer Klassenfahrt nach Dresden und Millionen Touristen besucht werden kann, ist übrigens keine Selbstverständlichkeit. Im 2. Weltkrieg wurde das Gotteshaus fast völlig zerstört. Der Wiederaufbau wurde bereits 1946 begonnen, dauerte aber fast zwanzig Jahre.
Geschichte, Geheimnisse und Gestaltung der Hofkirche Dresden
Am 28. Juli 1739 wurde der Grundstein für den „gewissen Bau in unserer Residenz nahe der Vestung“ gelegt. Die verschämte Bezeichnung „gewisser Bau“ geht dabei auf eine Verordnung Augusts III. zurück. Sein Vater, August der Starke, war 1697 zum Katholizismus konvertiert um sich die polnische Königskrone unter den Nagel zu reißen. Ein Vorgang, der im größtenteils evangelischen Sachsen stark beargwöhnt wurde. Und dieser Argwohn verstärkte sich noch, als sein Sohn ebenfalls konvertierte. Trotz Garantien für die Glaubensfreiheit der Bevölkerung wagte es August nicht, mit einem katholischen Kirchenbau Öl ins Feuer zu gießen. Er feierte die Messe diskret in der Schlosskapelle und förderte den Bau der evangelischen Frauenkirche. Erst sein Sohn, der ihm als sächsischer Kurfürst und als polnischer König nachfolgte, ließ die Katholische Hofkirche Dresden planen und bauen. Anfangs noch unter strikter Geheimhaltung eines „gewissen Baus“.
Nach seiner Fertigstellung ist der gewisse Bau fast 100 Meter lang und sein Turm 86 Meter hoch. Die Fassade der gewaltigen, freistehenden Kathedrale beeindruckt mit 78 Heiligenfiguren. In ihrer Gruft ruhen die sterblichen Überreste der katholischen Kurfürsten und Könige aus dem Geschlecht der Wettiner. Neben den Sarkophagen steht in einer Mauernische der Stiftergruft eine relativ unscheinbare, silberne Kapsel. Darin befindet sich das Herz Augusts des Starken. Als König von Polen wurde der Sächsische Sonnenkönig zwar in Krakau beigesetzt, sein Herz aber wurde auf seinen Wunsch hin in seinem geliebten Dresden bestattet.
Im imposanten Kirchenschiff über der Gruft beeindruckt besonders der Chor mit dem Hochaltar aus Marmor und vergoldeter Bronze. Auffällig ist das weiße Deckengewölbe des Schiffs. Die barocke Ausmalung der Decken des Hauptschiffs und der Seitenschiffe ist zwar geplant, aber nie begonnen worden. Geplant, begonnen und vollendet hingegen wurde eine der letzten Silbermannorgeln. Immer mittwochs und samstags jeweils von 11:30 bis 12:00 Uhr kann die Schulklasse hier kostenlos dem Klang der sakralen Kostbarkeit lauschen.
Eintritt und Führungen
Der Eintritt in die Kirche ist für alle Besucher frei. Kostenlose öffentliche Führungen durch Kirche und die berühmte Wettiner Gruft finden immer montags bis freitags um 14:00 Uhr und an den Wochenenden jeweils um 13:00 Uhr statt. Dauer etwa 45 Minuten. Ab 15 teilnehmenden Schülern muss aber eine Sonderführung angemeldet werden. HIER geht es zur Anmeldung.
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