Wer eine Klassenfahrt nach Dresden plant, darf die Schwebebahn in Dresden-Loschwitz auf keinen Fall verpassen. Sie gilt als die älteste Bergschwebebahn der Welt und begeistert seit 1901 mit einer einzigartigen Fahrt und einem atemberaubenden Ausblick über das Elbtal. Die Schwebebahn verbindet die Pillnitzer Landstraße in Loschwitz mit dem höher gelegenen Ortsteil Oberloschwitz, der nicht umsonst „Schöne Aussicht“ genannt wird. Schon die knapp fünfminütige Fahrt ist ein Highlight, aber die Aussicht von der Bergstation ist das wahre Erlebnis.
Bis heute schwingt sich die kleine Bahn auf etwa 274 Metern Länge knappe 90 Metern empor und überquert dabei auch zwei Straßen. Die mittlere Steigung liegt bei 33 Prozent, auf den letzten Metern vor der Bergstation sind es sogar 40 Prozent. In den zwei Fahrkisten, die über eine Rolle mit einem Zugseil verbunden sind und die sich gegenläufig bergauf und bergab bewegen, finden je 40 Schülerinnen und Schüler Platz. An der Bergstation befinden sich ein Aussichtsturm sowie eine kleine Ausstellung, die über Technik und Geschichte eines beispielhaften Werks deutscher Konstruktionskunst informiert. Zudem können interessierte Schulklassen hier das Maschinenhaus besichtigen.
Eine kurze Geschichte der Schwebebahn Dresden
Am 6. Mai 1901 ging die anfangs dampfbetriebene Bahn in Betrieb. In Gegenwart von Prinz Friedrich August, der später zum letzten König von Sachsen gekrönt wurde; war die Schwebebahn feierlich eröffnet worden. In den ersten Tagen und Wochen soll es einen unglaublichen Ansturm von Fahrgästen gegeben haben. An der Bergstation war zugleich mit der Bahn das Ausflugslokal Loschwitzhöhe erbaut worden, welches 1977 final dem nagenden Zahn der Zeit zum Opfer fiel. Statt des ursprünglich vorgesehenen elektrischen Betriebes erfolgte der Antrieb der Schwebebahn zunächst mit einer Dampfmaschine in der Bergstation. Um den Bürgern den Anblick eines Schornsteins zu ersparen, wurde das Maschinenhaus als Turm konstruiert, in dessen südwestlicher Eckzinne die Esse eingebaut war. Erst 1909 wurde ein elektrischer Antrieb installiert. Die Bauausführung oblag damals der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg AG (MAN). Die Kosten einschließlich des Baus der Loschwitzhöhe beliefen sich auf etwa eine Million Mark.
Von 1901 bis 1984 war die Schwebebahn Dresden, die seit 1975 unter Denkmalschutz steht, dann ohne größere Unterbrechung im Einsatz.
Die Sanierung – Eine Mammutaufgabe der Technik
Vor 40 Jahren machte die kleine Bahn am 18. März 1984 ihre damals letzte Fahrt. Es begann eine Rekonstruktion, die sieben Jahre dauern sollte und einer Totaloperation glich. Wegen „dringender Arbeiten am Laufwerk der Fahrzeuge“ werde die Schwebebahn Dresden ab dem 19. März stillgelegt. Gleichzeitig würden die bautechnischen Vorarbeiten für die Rekonstruktion getroffen, verkündete die Sächsische Zeitung damals ihren Lesern in einer kurzen Meldung.
Doch wie lange sich die Rekonstruktion tatsächlich ziehen sollte, konnte da noch niemand auch nur ahnen. Viele der Teile stammten noch von 1901 und waren komplett verschlissen. Die Bauten an den Stationen wiesen Schäden an Dach und Mauerwerk auf. Und immer neue Mängel wurden bei den folgenden Untersuchungen gefunden. Es zeigte sich, dass die gesamte Tragwerkskonstruktion der Schwebebahn, die eigentlich eine Hängebahn ist, komplett erneuert werden musste. Kein einfaches Unterfangen angesichts der Schwierigkeiten, die in erster Linie darin bestanden, zu Zeiten der Mangelwirtschaft des real existierenden Sozialismus überhaupt Material und Firmen für die Reparaturarbeiten zu finden. Doch das Mammutprojekt gelang. Am 1. März 1990 lief der Probebetrieb an. Schlussendlich zogen sich die gesamten Arbeiten aber bis ins Jahr 1992 hin.
Anfang der 2000er Jahre wurden weitere umfangreiche Reparaturarbeiten am Tragegerüst und ein teilweiser Umbau der Bergstation notwendig. Unter anderem wurde ein außen liegender Aufzug eingebaut, der das heute Dach der Station als Aussichtsplattform zugänglich macht. Mit dem Fahrstuhl kommt man nun hinauf, herunter geht es per Treppe und dabei durch die Zeitgeschichte.
Heute noch ein Highlight
Nicht nur wegen ihres einzigartigen Charmes ist eine Fahrt in den beiden hängenden Gondeln der Schwebebahn ein besonderes Erlebnis. Vielmehr liegen der Schulklasse von der Bergstation das Elbtal und das Blaue Wunder in all ihrer einmaligen Schönheit zu Füßen. Ein selten exklusiver Panoramablick, der bei klarer Sicht bis ins Erzgebirge reicht und der sich für immer auf die Festplatte brennt, versprochen.
Die Aussichtsplattform sowie die Technikausstellung sind täglich während der Betriebszeiten der Schwebebahn geöffnet. Aus betrieblichen Gründen ist der letzte Zugang zum Turm jedoch 45 Minuten vor der letzten Fahrt. Die Tickets für die Schwebebahn erhält die Klasse vor Ort am Automaten. HIER geht es zu den jeweils aktuellen Fahrplänen und Preisen.
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