Eines der schönsten Barockbauwerke, die man während der Klassenfahrt nach Dresden bewundern kann, ist derzeit verhüllt wie ein kostbares Geheimnis. Mitten im Zentrum der prachtvollsten Parkanlage von Elbflorenz gelegen, ist das 1679 errichtete Palais im Großen Garten eines der frühesten Barockbauwerke im deutschsprachigen Raum überhaupt.
Prunkvolle Geschichte und legendäre Partys
Das Lustschloss, in dem unter August dem Starken rauschende Hoffeste gefeiert wurden, gilt als architektonischer Auftakt zum Dresdner Barock. Und der sächsische Sonnenkönig lässt es hier richtig krachen. Prinzessin Wilhelmine von Preußen erinnert sich an die prunkvolle Partys ihres Patenonkels August:
„Der Hof zu Dresden war damals, der glänzendste Deutschlands. Die Pracht war hier bis aufs äußerste getrieben, und man frönte allen Genüssen: die Damen waren sehr liebenswert und die Herren sehr galant.“
Die wohl berühmteste Feierlichkeit im Palais im Großen Garten war das Venusfest im Zuge der Vermählung von Kurprinz Friedrich August mit der österreichischen Kaisertochter Maria-Josepha. Am 23. September 1719 war Dresden damit Schauplatz eines der aufwendigsten Hochzeitsfeste einer ganzen Epoche. Zum Venusfest hatte sich der gesamte Dresdner Hof im Großen Garten versammelt, um der Göttin der Liebe zu huldigen. Die inszenierte Mega-Show war aber nicht nur hedonistische Lustbarkeit und Geldverschwendung, die Hochzeit war auch mit politischem Kalkül verbunden. August hatte nämlich ein Auge auf die Kaiserkrone geworfen. Aus dem Kaisertitel wurde bekanntlich nichts. Die Erinnerung an eines der rauschendsten Feste einer Ära lebt in dem prächtigen kleinen Palais aber bis ans Ende aller Tage weiter.
Aktuelle Sanierungsarbeiten – Bewahrung eines historischen Schatzes
Das repräsentative Schlösschen war aber nicht nur Schauplatz orgiastischer Ballnächte. Im Feuersturm, den britische Bomber in einer Februarnacht 1945 über Dresden entfesselten, brannte das architektonische Kleinod vollständig aus. Erst Ende der 1990er-Jahre, im Zuge der letzten Fassadenrestaurierung, wurde das Palais im Großen Garten wieder komplett fertiggestellt.
Und nach über 20 Jahren wird die derzeit komplett verhüllte Fassade nun ein zweites mal saniert. Worum es dabei geht, erklärt der Sachgebietsleiter des Staatsbetriebs Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, Kai-Uwe Beger: „Von Hubbühnen aus wird die Fassade alle zwei Jahre inspiziert. Dabei werden auch kleinere Reparaturen ausgeführt. Bei den jüngsten Befahrungen wurde aber deutlich, dass die Schäden an der Fassade bei einer umfassenden Restaurierung behoben werden müssen“
Seitdem arbeiten drei Firmen mit bis zu 15 Restauratorinnen und Restauratoren an der Fassade. Dabei werden Oberflächen gereinigt und von Moos, Flechten, Vogelkot, Gipskrusten und Salzausblühungen befreit. Zudem beseitigen die Fachleute Schäden am Mauerwerk und sichern Risse im Sandstein. Das ganze Prozedere wird dabei äußerst behutsam mit Mikrodampfstrahlgeräten durchgeführt, um die kostbaren Sandsteinreliefs nicht zu beschädigen.
Bis zum Jahresende sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Ab 2025 dann kann man während der Klassenfahrt nach Dresden das Palais im Großen Garten wieder in seiner ganzen Pracht und Herrlichkeit bewundern.
Der bedeutendste Garten Europas
Bis dahin ist der Große Garten aber trotzdem jederzeit einen Besuch wert. Neben der blauen Lebensader Dresdens, der Elbe, bildet der Große Garten die grüne Lunge der Stadt. Die barocke Parkanlage ist einer der bedeutendsten Gärten Europas und zugleich größter und zentralster Park in Elbflorenz. Er gehört zu den beliebtesten Erholungsorten im Zentrum und lädt mit seinem weitläufigen Areal zum Spazieren oder Chillen ein.
Wer ohne Eintritt relaxen möchte, ist hier genau richtig. Und wer Geld ausgeben mag, kann von Frühling bis Herbst mit der Parkeisenbahn fahren oder in unmittelbarer Nähe den Zoo und die Gläserne Manufaktur besuchen. Die etwas einsamere, wilde Seite des Großen Gartens liegt übrigens zur Tiergartenstraße hin zwischen Carolasee und Junger Garde. Bei der Jungen Garde finden die Schüler auch die perfekte Liegewiese. Während der Sommermonate kann man hier sogar kostenlos den Konzerten internationaler Acts lauschen, die in der Jungen Garde auftreten.
Schulklassen, die während er Klassenfahrt nach Dresden etwas Abstand vom barocken Großstadttreiben brauchen, finden hier mitten im Zentrum der Elbmetropole eine herrliche Oase der Ruhe und Entspannung vor.
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